11 Jahre schreibfertig.com!

+Dr. Erna R. Fanger und Hartmut Fanger MA

Seit über 25 Jahren erfolgreiche Dozenten für Kreatives und Literarisches Schreiben, Fernschule, Seminare, Lektorat

August 2024

Neues aus unserer Website

 

Unter Offene Schreibgruppen online und Aktuell finden sich alle Infos & Termine. In der Poet’s Gallery stellt, nach Barbara Rossi,  Co-Autorin Barbara Schleth ihre so kurz wie tiefgründigen Texte aus Ich liebe die Tage. Lyrische Prosa vor. Siehe hierzu auch nochmal unseren Buchtipp vom Juli 2024. Unsere Buchtipps im August*: Hier bringt uns Roisin Maguire in ihrem Roman Mitternachtsschwimmer den Kosmos eines irischen Küstendorfs und seiner Figuren nahe, in deren Zentrum die so spröde wie in ihrem Kern warmherzige Grace steht. In der Begegnung mit dem traumatisierten Evan, einem Feriengast, kommt es nicht zuletzt im Zuge des Lockdowns zu einer heilsamen Wende in ihrer beider Leben ... Außerdem der bekannte Mentalist Timon Krause mit Sei deiner Zeit voraus, eine Art Logbuch durch den globalen Wandel, in dem wir begriffen sind, mit „13 Denkprinzipien für die Welt von morgen“, worauf wir gespannt sein dürfen! *Hier kann es aus organisatorischen Gründen zu Verzögerungen kommen, wofür wir um Verständnis bitten.

 Wegzehrung

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August 2024

Jedes Ding, das wir sehen, sollten wir zum ersten Mal sehen, da es auch tatsächlich das erste Mal ist, daß wir es sehen. Und so ist jede gelbe Blume immer wieder eine neue gelbe Blume, selbst wenn es die wäre, die man als eben die gleiche wie gestern bezeichnen will. Aber weder ist der Mensch derselbe, noch ist die Blume dieselbe.

Selbst das Gelb kann nicht dasselbe sein. Aus Fernando Pessoa:

„Das Buch der Unruhe“,Amman Verlag, Zürich 2006

 

Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte,

 

die von Pessoa hier formulierte Forderung, jedes Ding, das uns in den Blick gerät, „zum ersten Mal“ zu sehen, stellt unsere Wahrnehmung radikal infrage und postuliert eine Durchlässigkeit, die unserer Alltagserfahrung entgegensteht. Um offen, weniger voreingenommen zu sein und mit einem freieren Blick auf die Dinge durch die Welt zu gehen, bedürfen wir häufig besonderer Reize, eine uns fremde Umgebung zum Beispiel. Als Schreibende sind wir nach Pessoa jedoch aufgerufen, uns diese Wachheit auch im Alltag zuzueignen.

 

„Bleib erschütterbar und widersteh“ fordert Peter Rühmkorf (*1929, † 2008) in seinem gleichnamigen Gedicht. Widersteh dem Druck der To-do-Listen, des unablässigen Müssens. Widersteh der Routine, die dich für die Schönheit des anbrechenden Sommerstags blind macht. Widersteh, dir den Blick für die unermessliche Schöpferkraft der Natur trüben zu lassen. Widersteh der Hetze, die uns unempfänglich macht für unsere Verbundenheit.

 

Schreiben heißt, den Sinn der Welt erschüttern ...“ so der französische Sprachphilosoph und Homme de lettres Roland Barthes. Kafka treibt dies auf die Spitze, wenn er in einem Brief an Oskar Pollak vom 27. Januar 1904 bekennt, „ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns“. Worauf beide abzielen, ist die Notwendigkeit, durchlässig zu bleiben für das unsichtbare Gewebe der Zeit, von dem wir ein Teil sind und an dem wir mitwirken ... In diesem Sinne einmal mehr – schreib dich in den Wandel JETZT!

 

Herzlich, Ihre/Eure erf      

 

 fanger & fanger   

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Erzählbände der Offenen Schreibgruppe in unserer Edition schreibfertig.com:

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