Schreibanregung · 01. September 2024
nichts scheint schöpferischem Schaffen und Tun näher zu sein, als das Spiel. Und nicht nur Kinder erforschen die Welt im Spiel. So hat Einstein ihm selbst im Bereich der Wissenschaften seinen bedeutsamen Stellenwert eingeräumt – „Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“. Nicht unerwähnt bleiben darf hier Schillers Spieltheorie: „Der Mensch ... ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Schreibanregung · 05. August 2024
Die von Pessoar formulierte Forderung, jedes Ding, das uns in den Blick gerät, „zum ersten Mal“ zu sehen, stellt unsere Wahrnehmung radikal infrage und postuliert eine Durchlässigkeit, die unserer Alltagserfahrung entgegensteht. Um offen, weniger voreingenommen zu sein und mit einem freieren Blick auf die Dinge durch die Welt zu gehen, bedürfen wir häufig besonderer Reize, eine uns fremde Umgebung zum Beispiel.
Schreibanregung · 08. Juli 2024
Wir tun uns nicht leicht mit Ambivalenzen, hätten es lieber eindeutig. Nicht wenige Essays und Fachliteraturen greifen das Thema auf. Unter dem Stichwort „Ambiguitätstoleranz“ etwa, Lernen, mit Mehrdeutigkeit zu leben*, (*Wolfgang Streitböger, dlf 30.12.2019) um nur ein Beispiel zu nennen ... Vornehmlich ist es das Feld der Kunst, das von Ambivalenzen lebt. Umso mehr sind wir als Schreibende .. eingeladen, Ambivalenz nicht nur auszuhalten ...
Schreibanregung · 04. Juni 2024
Jeder, der schreibt, darf sich aufgefordert sehen, den Künstler mit all seiner Liebe und Kreativität in sich zu erwecken, der sichtbar macht, was schief läuft, und sich selbst ermächtigt und so für klare Sicht zu sorgen. In einem Gedicht von der US-amerikanischen Dichterin Emily Dickinson heißt, es, damit korrespondierend, An erster Stelle steht für mich/der Dichter, dann die Sonn,/dann Sommer, dann das Paradies/und dann: - das war’s auch schon. Mit diesem Wort mögen wir jetzt in den Juni gleit
Schreibanregung · 02. Mai 2024
Im Galarock des heiteren/ein Blumenzepter in der schmalen Hand, fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,/aus seiner Kutsche grüßend, über Land. Erich Kästner Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte, die Präambel, wo der Monat Mai, ‚im Galarocke des heiteren Verschwenders‘ daherkommend, als ‚Mozart des Jahres‘ gekürt wird, ist eine von sechs Strophen aus Erich Kästners Gedicht Mai –einer Hymne par excellence auf besagten Monat, in dem der Frühling den Zenit...
Schreibanregung · 06. April 2024
"... mögen wir dem licht und der wärme trauen/die uns nach draußen locken// mögen wir uns/geschlüpft/zeit nehmen/unsere flügel zu trocknen// und mögen wir/endlich/endlich/endlich/fliegen//im licht der sonne/dem himmel/entgegen/zu besuch/ auf der erde//leicht/ganz/leicht" Katja Süß Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte, die hier zur Sprache kommende Leichtigkeit widerfährt uns, wenn wir im Flow, sprich voll in unserer Schöpfermacht sind, einhergehend mit Freude und...
Literatur · 01. März 2024
Losgelöst/treibt ein Wort//auf dem Wasser der Zeit/und dreht sich/ und wird getragen/oder geht unter. (...) Hilde Domin *1909, †2006 Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte, schon der Titel des Gedichts „Losgelöst“ von Hilde Domin und die obigen ersten Verse daraus verweisen auf den Wandel, dem das ‚auf dem Wasser der Zeit treibende Wort‘ unterliegt. Sich drehend, wird es getragen oder untergehen. Das Wort scheint hier ebenso wie das Geschick des Menschen, seit er...
Schreibanregung · 04. Februar 2024
Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte, das Schreiben lebt von Erinnerungen. Die Erinnerung an Vergangenes schwingt hinein in unsere Gegenwart, mischt im Grunde ständig mit. Bei uns persönlich ebenso wie auf gesellschaftlicher Ebene, wo Jahrestage bedeutsamer Persönlichkeiten ganze Erinnerungswellen auslösen. Aktuell etwa der 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs*1774, begleitet von Ausstellungen, Vorträgen und Veranstaltungen landauf, landab. Nicht zuletzt hat Florian...
Schreibanregung · 28. Januar 2024
Liebe Schreibfreudige,Freund:innen & Interessierte hinter uns die emotional aufgeladene Zeit zwischen den Jahren, die uns wie keine andere mit Sehnsüchten, Wünschen und Erinnerungen konfrontiert hat, flankiert von Engeln & Dämonen, für viele so niederschmetternd wie lichtvoll, erhaben und beglückend zugleich. Kurz, eine Zeit, die das Potenzial birgt, die Weichen für das Neue zu stellen, das nun vor uns liegt wie ein weißes Blatt Papier. Wie dem Januar „Zauber des Anfangs“...
Schreibanregung · 28. Januar 2024
Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte, gemeinsam mit dem renommierten Naturfotografen Vincent Munier begibt sich der preisgekrönte Reiseschriftsteller Silvain Tesson im Himalaya-Gebirge Tibets auf die Spuren des vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden. Angesichts der dort unberührten, ehrfurchtgebietenden Natur nimmt sich die menschliche Zivilisationsgeschichte als exzessiver Ressourcenverschleiß aus. Kontrast, den Tesson in „Der Schneeleopard“ so vielfältig wie...